Welche thermische Solaranlage soll es sein?
Sonnenkollektoren sind seit 2008 vorgeschriebene Anlagen bei einem Neubau zum Zwecke der Energieeinsparung. Es gibt zwei Arten von Thermischen Sonnenkollektoren, welche vom Prinzip her gleich aufgebaut sind. Durch den Absorber, ein ausgeklügeltes Rohrsystem, fließt eine Flüssigkeit und erwärmt sich dabei. Die so gewonnene Wärme wird unter Mitwirkung der Regeleinheit mit Pumpe zum Speicher transportiert und anschließend durch den Wärmetauscher an das gespeicherte Wasser abgegeben. Dies ist das Prinzip eines Sonnenkollektors, doch welches System, Röhren- oder Flachkollektor, das Beste ist, kann nicht mit Sicherheit beantwortet werden.
Flachkollektoren sind billig
Am weitesten in Deutschland verbreitet ist der durch seine Bauart benannte Flachkollektor. Hat er in seinen Anfängen noch einen Wärmeverlust gehabt, so wurde dies durch eine spezielle Dämmung verhindert. An der Unterseite wurde eine Dämmung angebracht, während von oben die Scheibe aufgesetzt wird. Dadurch kann die Umgebungsluft den Absorber nicht mehr umfließen und die Wärme bleibt vollständig in der Anlage. Auch von der Optik her lässt sich ein Flachkollektor in das Dachsystem einbinden und hat daher sehr viele Hausbesitzer angesprochen.
Röhrenkollektoren sind gut
Der Absorber wurde beim Röhrenkollektor in eine luftleere Röhre aus Glas gesteckt, wodurch es eigentlich eine Vakuumröhrenkollektoranlage ist. Der besondere Vorteil hierbei ist, dass die Umgebungsluft nicht an den Absorber gelangen und hierdurch kein Wärmeverlust entstehen kann. Zudem ist es bei diesem Prinzip auch möglich, streuende Sonneneinstrahlungen einzufangen und umzusetzen. Dazu kann man noch ein ebenfalls geschlossenes System hinzuschalten und beispielsweise Methan verdampfen lassen. Der Dampf gibt dann seine Wärme am Kondensator an die Solarflüssigkeit ab, und somit kann die Wärme entweder für das Warmwasser oder die Heizung genutzt werden. Der technische Aufwand sorgt dafür, dass der Röhrenkollektor vor allem auch in den kälteren Monaten wesentlich effizienter ist. Vakuumröhrenkollektoren eignen sich besonders dort, wo das Dach nicht direkt nach Süden ausgerichtet sein kann oder der Kollektor nur klein sein kann, denn bei gleicher Leistung braucht der Röhrenkollektor wesentlich weniger Fläche und hat gleichzeitig eine höhere Lebensdauer. Dennoch sind diese Kollektoren erheblich teurer.
Der Preisunterschied
Der Bundesverband der Solarwirtschaft berechnet für einen Haushalt mit vier Personen Kosten zwischen 4.000 und 6.000 Euro. Wenn zusätzlich die Heizungsanlage unterstützt werden soll, verteuert sich die Anlage auf rund 10.000 Euro. Die Vakuumröhrenkollektoren sind in der Anschaffung zwar rund 30 % teurer, doch gleicht sich dieser kostenmäßige Mehraufwand durch höhere Leistungen in den nicht so warmen Monaten und die gleichzeitig längere Lebensdauer wiederum aus. Somit spart der Hausbesitzer viel Geld für die Heizung ein, da in den Übergangsmonaten und im Winter wesentlich weniger geheizt werden muss. Allerdings stellen diese Angaben nur Richtwerte dar, wobei die Preise auch von den Herstellerkosten, der Planung und der Dimension der Anlage abweichen können.