Wer in einer Mietswohnung lebt, wird sich sicherlich schon öfters über seinen Vermieter geärgert haben. Spätestens, wenn man mal wieder eine Mieterhöhung im Briefkastenvorfindet, fragt man sich, ob es nicht vielleicht günstiger ist, eine Wohnung zu kaufen, anstatt zur Miete zu wohnen. Doch was ist nun günstiger? Um das beurteilen zu können, müssen zunächst einmal alle Kosten ans Licht gebracht werden.
Für eine Mietswohnung fällt die monatliche Kaltmiete an, alle weiteren Kosten, wie Heizung, Strom etc. sind mit denen einer gekauften Wohnung identisch und brauchen daher nicht weiter betrachtet werden. Für eine faire Gegenüberstellung ist es wichtig, die Mietpreiserhöhung über die Zeit nicht außer Acht zu lassen. Hier ist man mit 2-3% pro Jahr auf der sicheren Seite. Für den Kauf einer Wohnung werden neben dem Kaufpreis noch weitere Kosten, für den Eintrag ins Grundbuch und den Notar sowie eine Grunderwerbssteuer fällig. In der Regel sind das zusätzlich noch einmal 8-10% der Kaufsumme.
Des Weiteren wird in den meisten Wohnungsgemeinschaften ein so genanntes Hausgeld erhoben, mit dem allgemeine Instandhaltungskosten des Gebäudes abgedeckt werden. Dies können durchaus 100 – 200 Euro im Monat sein, abhängig von der Größe der Wohnung. Da nur die wenigsten in der Lage sind, die Kaufsumme einer Wohnung direkt zu begleichen, muss für einen Vergleich davon ausgegangen werden, dass ein Darlehen einer Bank aufgenommen werden muss. Die Zinsen hierfür liegen aktuell bei ca. 3-4%, variieren aber je nach Marktlage. Nun kann man anhand der persönlichen Verhältnisse einen Vergleich anstellen, was hier beispielhaft durchgeführt wird. Das persönliche Ergebnis gibt darüber Aufschluss ob sich der Kauf einer Immobilie eher lohnt oder doch das Wohnen zur Miete die kostengünstigere Alternative darstellt.
Zur beispielhaften Berechnung wird ein durchschnittliches Objekt angenommen, welches 100m² Wohnfläche besitzt, 600 Euro Kaltmiete im Monat kostet und einen Kaufpreis von 130.000 Euro hat. Zunächst wird dabei der Kauf der Immobilie durchkalkuliert und später lediglich die Miete mit der entsprechenden Mieterhöhung über die Laufzeit gegen gerechnet. Bei einer angenommenen Tilgung von 2% und 3,5% Zinsen im Jahr ist die Rate in etwa identisch mit der anfänglichen Miete, beträgt also 600 Euro. Das Darlehen ist damit nach ca. 29 Jahren abbezahlt. Ein monatliches Hausgeld von 150 Euro dazu gerechnet, ergibt über die gesamte Laufzeit einen gezahlten Betrag von 261.000 Euro für den man allerdings auch den Gegenwert der Immobilie besitzt. Die gezahlte Miete im gleichen Zeitraum beträgt bei einer angenommenen jährlichen Mietanpassung von 2% dagegen ca. 305.000 Euro. In dem angenommenen, vereinfachten Beispiel wird sich also der Kauf der Immobilie, per Immobilienkredit langfristig lohnen.